Relativ spontan planten wir, Thomas Ehrig und Wolfgang Fritzen, einen Tagesausflug mit der WT9, bei dem es entlang von Saar, Mosel, Rhein und Odenwald mehrere PIC-Wechsel geben sollte. Die stabile Hochdrucklage im August versprach gutes Flugwetter. Am 09.08.2022 trafen wir uns frühmorgens in RHST und checkten unseren Flieger. Die DWD-Flugwetter-App zeigte „Charly“ für ganz Deutschland und nach dem Check der NOTAMs konnte es also unbeschwert losgehen.
Quasi ohne Thermik überquerten wir den Pfälzer Wald, holten uns eine Überfluggenehmigung für die Piste 27 in Saarbrücken und gelangten zu unserem ersten Stopp in Saarlouis. Als Topographie für den Einleitungsanruf bietet sich das Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“ an. Weiter ging es entlang der Saar mit ein paar Vollkreisen über der Saarschleife, dem Wahrzeichen des Saarlandes. Die ersten Weinberge an der Saar, auch der von Günther Jauch bei Kanzem, liegen dann schon in Rheinland-Pfalz. Kurz nachdem bei Konz die Saar in die Mosel mündet, kommt man schon nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Dom, Kaiserthermen und Porta Nigra betrachten ist ein Muss, bevor es einen Direktanflug auf die Piste 04 in EDRT gibt. Traumhafte Ausblicke auf die Burgen der mäandrierenden Mosel hatten wir über Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach und Cochem bis zum Direktanflug auf die Piste 06 in EDRK, Koblenz. Nach einem perfekten Lunch beim dortigen Griechen schauten wir uns die Moselmündung am Deutschen Eck und die Festung Ehrenbreitstein von oben an und bogen dann ab ins Mittelrheintal.
Auch hier gibt es jede Menge Burgruinen zu sehen – und die Loreley. Trotz wetterbedingtem Niedrigwasser waren noch einige Frachter auf dem Rhein unterwegs. Die nächste Landung war auf der ausgedörrten Graspiste des Segelflugplatzes in Langenlonsheim, der nur wegen eines Sommerfluglagers der Segelflieger unter der Woche geöffnet hatte. Südlich der Frankfurter Kontrollzone vorbei, ging es nun zum Main in den Odenwald nach Mainbullau, EDFU. Dort wird jeden Dienstagabend für Gäste gegrillt, wir waren jedoch noch nicht hungrig und setzten an zum letzten Leg entlang des Neckars nach Heidelberg und zurück nach Rheinstetten. Ein wunderschöner Flugtag ging zu Ende, die Erinnerung wird jedoch noch lange bleiben.